Erfolge
Wissenschaftliche Veröffentlichungen mit Universitäten
Um herauszufinden, ob die Therapie wirksam ist, haben wir uns von Beginn an unabhängig evaluieren und wissenschaftlich begleiten lassen. Mit folgenden Universitäten haben wir dazu zusammengearbeitet:
Abb. 1: Objektive Stotterdaten: Prozent gestotterter Silben (Auszählung) für Erwachsene und Jugendliche über drei Messzeitpunkte.2
Abb. 2: Subjektive Stotterdaten: Bewertungen von negativen Emotionen von Erwachsenen und Jugendlichen über drei Messzeitpunkte.2
Abb. 3: Langfristige signifikante Verbesserung bei Sprechvermeidung, objektive Unflüssigkeit und subjektive Stottereinschätzung über 3 Jahre bei Jugendlichen und Erwachsenen.3
Abb. 4: Langfristig signifikante und nachhaltige Verbesserung von objektiv gemessenen Unflüssigkeiten (Auszählung von Silben) über den Verlauf von 5 Jahren.3,4
2Harald Euler et. al., Kann eine methodenintegrierende globale Sprechrestrukturierung negative Emotionen mindern? Logos, 2016, 24: 84-93.
3Harald Euler et. al., Computergestützte Therapie bei Redeflussstörungen. Die langfristige Wirksamkeit der Kasseler Stottertherapie. Sprache·Stimme·Gehör, 2009, 33: 193 – 201.
4Bernadette Talartschik, Stottern und das Konzept der Kasseler Stottertherapie. forum HNO, 2014, 16: 138-144.
Wissenschaft und Forschung im Detail
Für die Evaluation wurden in allen Altersgruppen objektive und subjektive Daten zum Redefluss erhoben. Hierfür wurden die Betroffenen in standardisierten Sprechsituationen zu unterschiedlichen, aber festgelegten Zeitpunkten der Stottertherapie aufgenommen (Telefonat, Lesen, Gespräch und ab 9 Jahren Passanten-Interview). Diese Aufnahmen wurden in Hinblick auf gestotterte Silben (SIS) objektiv ausgewertet. Darüber hinaus wurden subjektive Empfindungen und Einschätzungen der stotternden Personen selbst gegenüber ihrem Stottern in Form von altersangepassten Fragebögen (OASES) erfasst.
Die Auswertungen erfolgten durch das Institut in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Universitäten.
So wurden für die Altersgruppe ab 13 Jahren bereits 5-Jahres-Folgedaten und für die beiden Kindertherapien zwischen 6 bis 9 und 9 bis 12 Jahren jeweils 3-Jahres-Folgedaten publiziert. Des Weiteren wurden Neuroimaging-Studien für die Nutzung des Weichen Sprechens durchgeführt und publiziert. Auch eine Vergleichsstudie zwischen reiner Onlinetherapie und der hybriden Therapie für Jugendliche und Erwachsene liegt vor.
Grundlegend wurde dabei für alle Therapieformen aufgezeigt, dass sowohl in objektiven als auch subjektiven Daten ein signifikanter positiver Effekt mit großer Effektstärke erzielt wurde. Auch die Wirksamkeit der Onlinetherapie steht dem in nichts nach.
Die zahlreichen Studien und die so fundiert nachgewiesenen positiven Effekte und signifikanten Erfolge der verschiedenen Formen unserer Stottertherapien führten schließlich dazu, dass unser Konzept in den medizinischen „S3-Leitlinien Redeflussstörung“ Erwähnung findet und der Sprechrestrukturierungsansatz der Kasseler Stottertherapie “stark empfohlen” wird.
(Die S3-Leitlinien bilden den höchsten Grad der Empfehlung für medizinische Behandlungen, d.h. die Leitlinie hat alle Elemente einer systematischen Entwicklung durchlaufen (Logik-, Entscheidungs- und Outcome-Analyse, Bewertung der klinischen Relevanz wissenschaftlicher Studien und regelmäßige Überprüfung)).
Im Deutschen Ärzteblatt wird die Kasseler Stottertherapie sogar namentlich empfohlen: ” …dies wird in der Regel von allen in der Leitlinie empfohlenen Verfahren umgesetzt, wobei die Kasseler Stottertherapie für Deutschland und international die meisten Evidenzen vorweisen kann.” (Deutsches Ärzteblatt | Jg. 114 | Heft 22–23 | 5. Juni 2017, S. 385).